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Wann macht eine Tierkommunikation Sinn?

Es gibt so viele Situationen in denen wir unsere tierischen Freunde oder auch uns selbst mit einem Tiergespräch unterstützen können.

Trotzdem ist die Tierkommunikation kein Wundermittel. Meine Gedanken zu diesem Thema möchte ich hier gerne mit Dir teilen.

 

Einen Besuch beim Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Physiotherapeuten kann man in keinem Fall durch ein Gespräch ersetzen.

Was aber durchaus möglich und oft auch sinnvoll ist: Man kann die Tiere im Gespräch auf diese Besuche vorbereiten. Man kann erklären, dass man ihnen helfen möchte, dass man herausfinden möchte woher Schmerzen kommen und dass man nur ihr Bestes will. Man kann auch erklären, dass man sie in solchen Situationen nicht alleine lassen wird. Solche Dinge sind in jedem Fall immer möglich und oft auch sehr hilfreich.

Wer selbst in der Lage ist mit seinen Tieren zu reden, hat hier natürlich einen Vorteil. Gerade bei der Physiotherapie ist es toll, wenn man sich in sein Tier hineinfühlen kann um zu erkennen, ob es bei manchen Übungen und Bewegungen evtl. Schmerzen hat. Natürlich sollte man als Tierhalter im Stande sein, die Körpersprache seines Tieres wenigstens im Groben zu deuten. Wenn aber z.B. ein Bein anfängt zu zittern, dann ist es nicht unbedingt klar erkenntlich ob dies aufgrund von Schmerzen geschieht oder ob das Bein einfach nur angestrengt ist und die Muskeln müde sind und es deshalb zittert. Solche Dinge kann man durchaus herausfinden.

 

Tierkommunikation kann auch keine Erziehung oder den Besuch einer Hundeschule ersetzen.

Was man aber oft möglich ist: Man kann herausfinden, woher ungewohnte oder ungewünschte Verhaltensweisen kommen.

Vielleicht hat das Tier Ängste, fühlt sich unverstanden. Vielleicht hat das Tier ein Thema mit neuen Tieren, neuen Partnern oder Kindern, die neu in die Familie dazugekommen sind. Vielleicht steht das Hundebett in der Zugluft, die Katzentoilette an der falschen Stelle oder der Liegeplatz hat eine Farbe, die das Tier nicht mag.

Kann nicht sein, denkst Du? Dann erzähle ich Dir kurz von meinem roten T-Shirt. Ich habe ein rotes T-Shirt, das (für meinen Geschmack) einen schönen Schnitt hat und das Material ist im Sommer total angenehm zu tragen. Schon beim Kauf dachte ich, dass dieses Rot durchaus richtig intensiv ist, aber ich hatte mal wieder wenig Zeit und habe es halt trotzdem gekauft. Recht schnell durfte ich dann feststellen, dass sich dieses intensive, aggressive Rot tatsächlich auf meine Laune auswirkt. Wenn ich dieses T-Shirt trage, dann ist für alle anderen Vorsicht geboten und ich bin wirklich extrem gereizt. Unseren Tieren kann es durchaus genauso oder ähnlich gehen. Nur können sie es uns nicht direkt mitteilen. Ein klärendes Tiergespräch kann hier schon oftmals helfen.

 

Oft sind Veränderungen notwendig.

Um vor allem bei Verhaltensauffälligkeiten erfolgreich zu sein, ist immer auch der Tierhalter gefordert. Es gibt tatsächlich Fälle, in denen sich die Tiere im Gespräch recht deutlich äußern und genaue Anhaltspunkte für ihr Verhalten geben, die Tierhalter aber nicht bereit sind etwas zu ändern oder anzupassen. Wer sich auf ein Tiergespräch einlässt muss durchaus damit rechnen, dass es notwenig wird, am eigenen Verhalten oder an (dem Menschen) lieb gewonnenen Gewohnheiten etwas zu ändern. Es ist in den seltensten Fällen so, dass unerwünschtes Verhalten nach einem Gespräch einfach aufhört. Jedes Verhalten hat eine Ursache. So lange diese Ursache weiter besteht, wird sich auch an dem Verhalten nichts ändern.

Wenn der Mensch aber dazu bereit ist, hier auch an sich zu arbeiten und sich auf dieses "Abenteuer" einzulassen, dann kann man mit Hilfe eines Tiergesprächs oft wirklich gute Erfolge erzielen. Nicht immer sofort. Manchmal sind mehrere Gespräche notwendig. Manchmal gibt es auch mehrere Gründe oder die Ursachen liegen tiefer. Da muss man dann quasi Schicht für Schicht abtragen und sich nach und nach bis zum Kern durcharbeiten. Aber es ist mit etwas Geduld und Disziplin durchaus möglich auch bei unerwünschtem Verhalten bzw. Verhaltensauffälligkeiten Verbesserungen zu erzielen.

 

Arttypisches Verhalten kann man nicht verbieten.

Aber man kann sich in das Tier hineinfühlen. So kann man unter Umständen besser verstehen, wie sich das Tier in der jeweiligen Situation fühlt und was die Beweggründe für ein Verhalten sind. Voraussetzung hierfür ist, dass das Tier auch dazu bereit ist, uns dies alles zu zeigen. Manchmal kann man den Tieren tatsächlich einen Kompromiss anbieten. Es ist - meiner Erfahrung nach - relativ zwecklos einem Tier ein Verhalten im Gespräch zu verbieten. Man kann ihm aber unter Umständen erklären warum dieses Verhalten in gewissen Situationen Schaden anrichtet. Und man kann das Tier bei der Suche nach Lösungen mit einbeziehen. Oftmals haben die Tiere auch ganz gute Ideen. So hatte ich z.B einen Labrador im Gespräch, der rassetypisch recht gefräßig war. Im Gespräch hat er dann selbst gemeint dass er auch sehr gerne apportiert und das ihn das Apportieren zu einem gewissen Grad vom Fressen ablenken würde. Solche Dinge können passieren. Allerdings halte ich es für aussichtslos, einem Jagdhund den Jagdtrieb mittels Tierkommunikation verbieten zu wollen oder einer Katze das Fangen von Mäusen.

 

Gespräche mit herrenlosen Tieren.

Ich würde von mir selbst jetzt nicht behaupten, an einem Helfersyndrom zu leiden. Trotzdem helfe ich natürlich gerne, wenn ich kann. Und gerade bei herrenlosen Tieren, oft den Tieren im Tierheim, blutet mir oft das Herz und ich möchte gerne helfen.

Persönlich bin ich aber so gestrickt, dass ich nur ein Gespräch mit einem Tier beginne, wenn ich ihm auch etwas in Aussicht stellen kann. Mein Gedanke ist immer: was kann ich dem Tier bieten? Was kann ich machen, wenn das Tier sehr unglücklich ist mit seiner Situation und auch Vorschläge hat, wie man diese ändern kann, ich aber nichts bewirken kann? Was kann ich machen, wenn ich feststelle, dass das Tier nur noch wenig Lebensmut hat? Ich weiß dass es zu diesem Thema unterschiedliche Ansichten gibt. Es steht mir auch nicht zu, zu beurteilen was richtig oder falsch ist. Aber wenn ich genau weiß, dass ich an der Situation des Tieres nichts ändern kann und dem Tier auch keine Hoffnung machen kann, dann sehe ich persönlich eher von einem Gespräch ab. Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten, diese Tiere zu unterstützen, indem man z.B. gute Energie schickt, je nach Glauben und Religion vielleicht auch betet oder einfach eine Kerze für das Tier anzündet und liebevolle Gedanken schickt. Auch solche Dinge kommen an.

Anders ist es natürlich, wenn ein Tier in einem Tierheim schon eine Familie gefunden hat und man das Tier darauf einstimmen kann bald in das neue zu Hause zu kommen. Solche Gespräche sind wirklich toll.

 

Sterbebegleitung

Dieses Thema möchte ich am Ende auf jeden Fall noch mit anführen. Unsere Tiere - soweit ich es bisher erfahren durfte - haben keine Angst vor dem Tod. Für uns Tierhalter ist die letzte gemeinsame Zeit aber oftmals voller Zweifel und Angst. Wir wollen alle das Beste für unser Tier. Wir wollen es nicht leiden lassen und wollen es aber auch nicht zu früh aus dem Leben reißen. Oft fühlen wir uns in diesen Situationen hilflos und überfordert. Hier kann es wirklich eine große Unterstützung für den Tierhalter sein, wenn man das Tier nach seiner Meinung fragen kann. Das kann viele Zweifel und Ängste nehmen und oft ist es dann noch möglich, in der letzten gemeinsamen Zeit darauf zu vertrauen, dass alles den richtigen Weg geht und die Zeit noch intensiv gemeinsam zu erleben. Man kann sich bei seinem Gefährten verabschieden und bedanken und wenn es dann soweit ist und das Tier die Reise über die Regenbogenbrücke antritt, dann kann man es voller Vertrauen gehen lassen.

Mir ist klar, dass dies der Idealfall ist und dass dies nicht immer so abläuft. Aber es ist möglich und die Tierkommunikation ist hier vor allem für den Tierhalter eine gute Unterstützung.

 

So, jetzt habe ich viel geschrieben und mir würde auch noch mehr einfallen. Kurz zusammengefasst wollte ich eigentlich nur sagen, dass wenn

- alle gesundheitlichen Themen abgeklärt sind

- Du Dir dessen bewusst bist, dass Tierkommunikation nicht heilen kann

- Du weißt, dass Tierkommunikation auch keine Erziehung ersetzen kann

- Du dazu bereit bist, unter Umständen auch an Deinen Gewohnheiten und an Deinem Verhalten zu arbeiten

- Du nicht auf der Suche nach Wundern bist und weißt, dass man arttypisches Verhalten nicht ändern kann

- Du Dich darauf einlassen kannst und möchtest, dass manchmal auch mehrere Gespräche notwendig sind

 

dann kann eine Tierkommunikation wirklich das Richtige für Dich und Dein Tier sein. Dein Tier wird Dir in jedem Fall dankbar dafür sein, dass es nach seiner Meinung gefragt wird und zu Wort kommen kann. 

In diesem Fall bin ich sehr gerne für Euch da und unterstütze Euch so gut ich kann.

 

Lass Dich überraschen, welche Ansichten Dein Tier hat und welche Botschaften es für Dich hat.