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Welche Hunderasse passt zu mir

Derzeit  gibt es ungefähr 344 anerkannte Hunderassen beim FCI (Fédération Cynologique Internationale). Das ist eine ganze Menge. Kaum jemand hat vermutlich die Motivation, sich vor der Anschaffung eines Hundes über alle Rassen zu informieren. Ich kann dich beruhigen, das ist auch nicht nötig. Aber es ist unglaublich wichtig, dass du dir Gedanken zu diesem Thema machst. Häufig suchen sich Menschen ihre vierbeinigen Begleiter nur anhand der Optik aus. Das kann dann schonmal in einer Katastrophe für alle Beteiligten enden.

 

Daher habe ich hier ein paar Denkanstöße für dich:

Die meisten Hunde wurden ursprünglich einmal für eine Aufgabe gezüchtet. Es gibt 10 unterschiedliche Rassegruppen: 

Gruppe 1:  Hütehunde und Treibhunde

Gruppe 2:  Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde

Gruppe 3:  Terrier

Gruppe 4:  Dachshunde

Gruppe 5:  Spitze und Hunde vom Urtyp

Gruppe 6:  Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

Gruppe 7:  Vorstehhunde

Gruppe 8:  Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde

Gruppe 9:  Gesellschaftshunde, Begleithunde

Gruppe 10: Windhunde

Wenn du weißt, zu welcher dieser Rassegruppen dein Traumhund gehört, dann hast du schon einmal eine grobe Ahnung, wozu er ursprünglich gezüchtet wurde Wie du schon siehst, sind die wenigsten Hunde dafür gemacht, nur auf dem Sofa zu liegen und ihren Menschen zu gefallen. Sie fühlen sich also am wohlsten, wenn sie eine Aufgabe erfüllen dürfen. Ist dies nicht möglich, suchen sich die Vierbeiner andere Beschäftigungen - selten im Interesse des Halters.

Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit, zur Auslastung seines Hütehundes eine ganze Schafherde zu halten. Es gibt aber zahlreiche Hundesportarten, die ein Ersatz hierfür sein können. Wenn dich das Thema Hundesport interessiert, schau einfach mal bei einem Hundesportverein oder einer Hundeschule in deiner Gegend vorbei.

 

Es gibt aber noch ein paar weitere Punkte, die vor der Anschaffung zu bedenken sind:  

-> Eine kleine Wohnung ist nicht wirklich für die Haltung eines großen Hundes geeignet. Konkret: Eine Dogge ist sicherlich nicht

     der richtige Hund für eine 50 qm –  Wohnung ohne Garten.

-> Wer nicht gerne spazieren geht oder sportlich aktiv ist, sollte sich einen ruhigen Hund aussuchen. Ein Husky ist hier nicht die

    richtige Wahl.

-> Wer gerne mit seinem Hund im Hundesport aktiv sein möchte, kann durchaus über einen Border Collie, einen Sheltie, einen

    Australien Shepard oder eine andere aktive Rasse nachdenken.

-> Menschen, die nicht standhaft sein können und gerne nachgiebig sind, sollten sich nicht für einen "eigenintelligenten" Terrier

    entscheiden.

-> Wohnst du ländlich und möchtest deinen Hund gerne ohne Leine laufen lassen? Dann achte darauf, dass er keinen großen

    Jagdtrieb hat.

-> Bist du extrem pingelig? Dann entscheide dich für eine Rasse, die nicht so stark haart. Denn so oder so wird deine Wohnung

    mit Hund nie wieder so sauber sein wie früher.

-> Die Größe eines Hundes sagt nichts darüber aus, wie aktiv er ist. So ist zum Beispiel ein kleiner Jack Russel Terrier ein

    absolutes Power Paket, während ein großer Bernhardiner es oftmals eher ruhiger angehen lässt. 

-> Wähle bitte den Züchter unbedingt sorgfältig aus. Der Preis des Hundes sollte hier nicht das ausschlaggebende Kriterium sein.

     Bestimmt hast du schon von den sogenannte "Vermehrern" und "Garagenzuchten" gehört? Hier werden Tiere unter

     unvorstellbar schlechten Bedingungen vermehrt und dann zu Dumping Preisen, häufig aus dem Kofferraum verkauft.

     Du kannst zum Beispiel auf den Internet-Seiten des VDHs (Verband für das deutsche Hundewesen) nach Züchtern und

     Welpen suchen. 

 

Vielleicht muss es aber auch nicht unbedingt ein Rassehund sein?  Ich selbst bevorzuge ja immer einen Mischling aus dem Tierschutz. Aber ein Mischling ist eben auch ein Mix aus unterschiedlichen Rassen und vereint deren Eigenschaften in sich. Daher ist es von Vorteil, wenn man weiß, welche Rassen in dem Mix stecken, damit man ungefähr eine Ahnung hat, was auf einen zukommt. 

 

Die Entscheidung für einen Hund ist - hoffentlich - eine Entscheidung für viele Jahre. Es gibt inzwischen viele Hundeschulen und Hundetrainer, die sich gerne die Zeit nehmen und dich bezüglich der Auswahl der richtigen Rasse gerne beraten.