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Tierkommunikation, meine Tiere und ich im Alltag

Als Single Frau mit Hunden, begegne ich so manchen Vorurteilen. Jeder geht davon aus, dass meine Hunde Partner- und Kindersatz sind. 

Sagen wir es so: sie sind auf jeden Fall vollwertige Familienmitglieder. Was aber nicht bedeutet, dass sie wie menschliche Familienmitglieder behandelt werden. Zumindest bei mir nicht. Bei uns gibt es klare Regeln und Grenzen. Die Hunde betteln (eigentlich) nicht am Tisch und sie schlafen nicht im Bett. Zumindest nicht in meinem. Auch das Sofa ist ganz allein mein Hoheitsgebiet. Ich habe einfach gerne ein paar hundehaarfreie Zonen in meiner Wohnung Das darf auch so sein und Grenzen schmälern die Lebensqualität meiner Fellnasen in keiner Weise – im Gegenteil. 

 

Unterhalte ich mich als Tierkommunikatorin die ganze Zeit mit ihnen? Schließlich ist ja sonst oft niemand da, das bietet sich doch an? 

Und es ist ja auch toll, immer genau zu wissen, was sie gerade brauchen, ob sie Schmerzen haben oder sonst irgendein Bedürfnis. 

Einerseits stimmt das, andererseits ist es – in meinen Augen – eine ziemliche Vermenschlichung unserer Tiere. 

Und zwar nicht nur der Hunde, sondern auch der Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Pferde undundund.

Man kann denken, dass es doch auch gerade für Pferdehalter total praktisch sein muss, immer mit ihrem Tier in Verbindung zu stehen. Die Pferde sind ja oft nicht direkt bei ihren Menschen untergebracht, und so kann man den Kontakt halten und immer genau wissen, was los ist. 

 

Ja, man könnte das meinen. Natürlich rede ich auch immer wieder mit meinen Hunden. Trotzdem unterhalte ich mich nicht den ganzen Tag mit ihnen. Auch wenn ich ohne sie unterwegs bin, mache ich das nicht. Es kann gut sein, dass ich den Kontakt zu ihnen aufnehme um zu erfahren, ob zu Hause alles friedlich ist, ob vielleicht jemand Angst hat, nervös ist oder Schmerzen hat. Aber es ist bei Weitem nicht so, dass wir permanent im Austausch stehen. 

 

Das hat mehrere Gründe. 

Zum einen möchte ich selbst nicht immer erreichbar sein. Ich halte diese pausenlose Erreichbarkeit für eine eher unerfreuliche Begleiterscheinung unserer Zeit, die im Job oft gefordert ist, aber auf keinen Fall auf das Zusammenleben mit meinen Tieren übergreifen soll.   

Natürlich schnappe ich im Alltag immer wieder mal etwas von ihnen auf. Aber gerade, wenn ich unterwegs oder am Arbeiten bin, möchte ich mich doch der Tätigkeit widmen, die ich gerade mache. Im Hier und Jetzt zu leben und das, was ich mache, mit voller Aufmerksamkeit zu tun, das ist mein Ziel. Und das ist es doch auch, was unsere Tiere uns immer wieder versuchen beizubringen. Daher fühlt es sich für mich völlig falsch an, während ich andere Dinge erledige, immer im Austausch mit ihnen zu stehen. Wenn ich mich mit ihnen beschäftige, dann mache ich in dieser Zeit nichts anderes. Das ist es auch, was sie sich von uns Menschen wünschen. In so vielen Gesprächen bringen sie das immer wieder zum Ausdruck. Deshalb: Wenn ich mich mit einem meiner Tiere verbinde, dann mache ich das in der Regel ganz bewusst, nehme mir Zeit dafür und widme diese Zeit nur meiner Fellnase und ihren Themen. 

 

Dann gibt es noch einen anderen Aspekt, der mir wichtig ist.

Unsere Tierfreunde leben mit uns in unserer Welt. Das ist ein völlig anderes Leben als das, was die Natur ursprünglich für sie vorgesehen hatte. Sie müssen sich sehr an unsere Lebensweise anpassen und das ist auch nicht immer nur gut für sie und ihre Gesundheit. Deshalb lasse ich meinen Hunden die paar Freiräume, die ich ihnen heutzutage eben noch lassen kann. Sie müssen nicht in jedem Moment mit mir verbunden sein und ich muss nicht in jedem Moment wissen, wie es ihnen geht. Gerade Hunde kommunizieren doch sehr viel über Körpersprache. Wer die einigermaßen lesen kann, erfährt auch so schon sehr viel. Unsere Tiere müssen sich nicht die ganze Zeit mental mit uns austauschen. Meiner Erfahrung nach möchten sie das auch gar nicht. 

Ich erinnere mich hier immer wieder an einen Artikel, den ich vor einigen Jahren gelesen habe. Dort wurde von einer Hundehalterin berichtet, die nur noch telepathisch mit ihren Fellnasen kommuniziert hat – also auch auf den Gassirunden. Sie hat ihre Tiere nicht mehr verbal zu sich gerufen, sondern telepathisch und war sehr begeistert von dieser Art der Erziehung (ich bezweifle wirklich nicht, dass das bei ihr so funktioniert hat). 

Ich fand den Artikel beeindruckend und wollte es natürlich auch ausprobieren. Ich war auch wirklich ausdauernd und geduldig. Nur leider total erfolglos. Meine Hündin hat sich auf den Gassirunden nicht die Bohne darum gekümmert, was ich ihr telepathisch übermittelt habe. Auch das Visualisieren, wie sie freudig zu mir gelaufen kommt und sich vor mich hinsetzt, hat nicht funktioniert.

 

Zu Hause habe ich sie dann gefragt, warum das so ist. Ihre Antwort war, dass sie es toll findet, mit mir kommunizieren zu können, aber gerade unterwegs und auch wenn es wichtig ist, möchte sie gerne auf der Tonspur gesagt bekommen, was zu tun ist. 

Sie wollte diese Unterscheidung haben: wichtige Dinge und „Kommandos“ auf der Tonspur – und für alles weitere die telepathische Kommunikation. 

Sie wollte unterwegs auch einfach mal frei sein und ihrer Nase folgen ohne pausenlos Input von mir zu erhalten.

 

So geht es uns doch auch oder? Daher konnte ich sie sehr gut verstehen. Sehnen wir uns nicht auch oft nach Momenten am Tag, an denen wir einfach mal den Kopf und den Verstand ausschalten und einfach durchhängen können? Die Gassirunde war für meine Hündin so eine Zeit. Die habe ich ihr gerne zugestanden. 

 

Die permanente Verbindung mag wohl Vorteile haben. Dazu darf jeder seine eigene Meinung haben. Für mich persönlich ist es aber ausreichend, dann den Kontakt zu meinen Tieren aufzunehmen, wenn es einen Grund dafür gibt. Dieser Grund ist in  nicht mein Bedürfnis nach Smalltalk. Die Tiere wünschen es sich immer wieder, dass ihre Menschen voll und ganz bei ihnen sind und in dieser Zeit nicht mit den Gedanken abschweifen. Das versuche ich einigermaßen umzusetzen. 

 

Dann gibt es aber noch einen dritten Aspekt, den ich nicht vergessen möchte. In vielen Gesprächen darf ich die Tiere nach ihrer Meinung zu bestimmten Themen fragen. Das mache ich sehr gerne und die Antworten sind oft wirklich hilfreich für die Menschen. Allerdings ist das immer so eine Sache. Denn gerade, wenn wir selbst nicht recht weiterwissen, fragen wir gerne andere um Rat.

Ich sag es einfach so wie es ist: Tatsächlich habe ich es erlebt, dass manche Menschen ein wenig Schwierigkeiten damit haben, die Verantwortung für ihr Leben selbst zu übernehmen. Sie brauchen jemanden, der Entscheidungen für sie fällt. Das kann natürlich niemals die Aufgabe unserer Tiere sein. 

Sie können uns Impulse geben. Denkanstöße. Sie haben ganz sicher auch zu vielen Dingen eine Meinung und freuen sich, wenn wir diese anhören und ernst nehmen. Trotzdem sollten wir unsere Tiere nicht damit belasten, Entscheidungen für uns fällen zu müssen. Eine Tierkommunikation sollte immer in erster Linie zum Wohle des Tieres stattfinden.

 

Bei uns läuft es im Alltag also so ab, dass ich immer wieder Impulse von meinen beiden Fallnasen bekomme. Die nehme ich auch gerne an, notiere sie häufig und veröffentliche sie sogar immer wieder auf meinen Kanälen in den sozialen Medien. Wenn es aber ernst wird und wir wichtige Themen haben, nehme ich mir Zeit, setze mich hin und führe ein Tiergespräch mit ihnen, mache eine Aufstellung oder teste sie aus, genauso wie ich es mit den Tieren meiner Kunden mache. 

Ich nehme meine Flauschis ernst und ihre Meinung ist mir wichtig. Ich versuche immer, den Weg zu finden, der für uns alle der Beste ist. Was aber getan wird, entscheide am Ende immer ich selbst. Denn ich bin verantwortlich für uns drei. 

Dass es hierzu andere Meinungen geben mag, akzeptiere ich voll und ganz. Meine Ansicht muss nicht die einzig Wahre sein. Aber es ist eben meine Meinung – und meine Art die Tierkommunikation in unser Leben zu integrieren. 


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Dieser Artikel ist auch als Podcast-Folge verfügbar: 

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